IWK Frühlingsfest - 11.05.2019
Leider hat der Wettergott nicht so mitgespielt, wie wir es geplant hatten.
Es hat geregnet und es war kalt.
Daher gab es den Begrüßungs-Secco von Herrn Malchus nicht im Hof, sondern in der angenehm
warmen Weinprobierstube des WG Gräff-Schmitt in Ingelheim.
Danach führte uns Herr Malchus durch eine 8er Weinprobe, die er – wie seither gewohnt – mit
den Rotweinen beginnt und dann erst zu den Weißen wechselt. Zwischen den einzelnen Proben
hat uns Herr Malchus sehr ausführlich über seinen „Familienbetrieb“ mit den Arbeiten im
Weinberg, im Keller und dem Kontakt zu seinen Kunden erzählt.
Nach getaner Arbeit gab es dann die von Frau Malchus vorbereiteten Vesperplatten mit
4 weiteren passenden Weinen dazu.
Nach fast 5 Stunden ging der gemütliche Abend zu Ende und auch der Wettergott hatte ein Einsehen.
Der Heimweg war trocken.
Wolfgang Scherer
"Weinwelt Südamerika" - 22. März 2019
Großes Interesse ……………….. volles Haus!
Mehr als 70 Weinfreunde waren gespannt auf die Weine aus dem uns weniger vertrauten Kontinent SÜDAMERIKA.
Gewohnt souverän führte Udo Gruber durch die Verkostung der 12 Weine, ausgesucht nach der Typizität des jeweiligen Landes oder aber länderübergreifend im Vergleich.
Argentinien
Auf einer Fläche von 225.000 ha (im Vergleich Deutschland 102.000 ha) werden seit ca. 30 Jahren Weine von internationalem Format ausgebaut, die Rebsorte MALBEC ist mit ca. 30.000 ha dominierend.
Die Anbaugebiete am Fuße der Anden erstrecken sich von Salta an der bolivianischen Grenze über San Juan und Mendoza (70% der arg. Anbaufläche) bis nach Patagonien, die Weinberge liegen zwischen 800 bis 2.500 m Meereshöhe.
Wir verkosteten Weißweine der dort bekanntesten Sorte Torrontés und exzellente Rotweine vom Malbec und Cabernet Sauvignon.
Brasilien
Auf einer Fläche von ca. 90.000 ha werden u.a. Merlot, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Riesling und einige Muskatellersorten angebaut. Der Weinexport steckt noch in den Anfängen, allerdings mit großen jährlichen Wachstumsraten.
Hauptanbaugebiet ist die Serra Gaúcha mit dem Vale dos Vinhedos ganz im Süden des Landes und ca. 6.000 km nördlich ein relativ junges Weinanbaugebiet im Vale do Rio São Francisco (Bundesstaat Bahia 8. Breitengrad). Hier gibt es mindestens zwei Ernten im Jahr.
Wir verkosteten eine Cuvée aus Chenin Blanc und Viognier, sowie einen Cabernet Sauvignon.
Chile
Aufgrund der langen Nord-Süd-Erstreckung liegen Chiles Anbaugebiete in sehr unterschiedlichen Klimazonen zwischen dem 30. und 38. Breitengrad. Die Anbaufläche beträgt ca. 138.000 ha, vor allem internationale Investoren wie Miguel Torres, Baron de Rothschild und Robert Mondavi haben chilenische Weine in die internationale Spitzenklasse geführt.
Bei den Weißweinen dominieren die Sorten Chardonnay und Sauvignon Blanc, bei den Rotweinen wachsen auf ca. 50% der Rebfläche die beiden Bordeaux-Reben Cabernet Sauvignon und Merlot.
Das Flaggschiff des chilenischen Rotweines ist allerdings der Carménère, eine ursprünglich auch aus dem Bordeaux stammende Sorte, die dort aufgrund der Reblaus fast ausgestorben war. Rund 7.000 ha Rebfläche sind heute mit Carménère bestockt.
Die Gäste des Ingelheimer Weinkollegiums konnten sich von der Klasse eines Cabernet Sauvignon, einer Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Syrah und eines Carménère überzeugen und auch ausgiebig hineinschmecken.
Fazit: die kleine Reise in die „Weinwelt SÜDAMERIKA“ hat Spaß gemacht!
Franz J. Görgen
"Ein Ort - zwei Winzer" - 01. Februar 2019
"Tolle Weinprobe" - war die einhellige Meinung im dicht besetzten Auditorium.
Mehr als 50 Weinfreunde genossen eine abwechslungsreiche Probe mit 4 Weiss- und 8 Rotweinen.
Frau Dr. Simone Adams vom Weingut ADAMS Wein (Inhaber Simone Adams) und Herr Toni Frank vom VDP Weingut J. NEUS (Inhaber Familie Schmitz) präsentierten ausgewählte Weine aus ihren Ingelheimer Lagen. Beide stehen in ihren Betrieben in der Verantwortung für Weinberg und Keller und erläuterten uns überaus kenntnisreich und umfassend ihre Philosophien auf der Wein-Anbauseite, wie auch in der Kellerwirtschaft.
Am Anfang der Verkostung standen jeweils ein Weissburgunder und ein Chardonnay, letztere mit sachter bei Adams bzw. kräftiger Holznote bei Neus.
Während das Weingut NEUS seine Weine nach der VDP Pyramide klassifiziert, wählt ADAMS Wein den Begriff Kaliber – je höher die folgende Ziffer, je höher die Qualitätsstufe.
Letzteres konnten wir bei den folgenden Weinen nachvollziehen, die Logik des Zahlenwertes blieb uns allerdings verschlossen.
Bei den je 4 Rotweinen – einmal Früh-, dreimal Spätburgunder- bestätigte sich die besondere Stellung Ingelheimer Roter Gewächse.
Es wurde das unterschiedliche Terroir der Ober-Ingelheimer Lagen in Verbindung mit einzelnen roten Rebsorten hervorgehoben. Wir erfuhren Interessantes zu Bodenbearbeitung und zurückhaltender Düngung und der Vermeidung chem. Pflanzenschutzmittel.
Neu für die meisten Zuhörer waren auch Erläuterungen zum Zusammenbinden der Rebspitzen, das Gipfeln der Reben wird vermieden und wichtige Pflanzenhormone bleiben erhalten.
Während wir Kaliber 28 und Spätburgunder Alte Reben bei Lichte und auf der Zunge begutachteten, kamen die Winzer immer wieder auf die so wichtige Arbeit im Weinberg zu sprechen, sie ist die unabdingbare Grundlage für eine erfolgreiche Kellerwirtschaft und damit für einen guten Tropfen in der Flasche.
Bei der lebhaften Diskussion mit den „Genießern“ wurde deutlich, dass manch erfahrener Gast an diesem Abend noch etwas dazu lernen konnte.
Das Finale unserer ersten Veranstaltung in 2019 bildete ein 2015er Spätburgunder – Kaliber 48 – aus der Gewann Auf dem Horn verglichen mit einem 2016er Spätburgunder Großes Gewächs aus der Lage Ingelheimer Horn.
Für alle, die nicht dabei waren: lecker, lecker!
Ein herzliches DANKESCHÖN an Simone Adams, Toni Frank und an alle Mitwirkende des IWK.
Franz J. Görgen